DIE FREIE WALDORFSCHULE KONSTANZ

Wir sind eine Freie Waldorfschule, beheimatet in Konstanz am Bodensee. Seit unserer Gründung durch eine Elterninitiative wächst unsere Schule derzeit jährlich um eine Klassenstufe. Im aktuellen Schuljahr beherbergt unser gemietetes Schulgebäude in einem ehemaligen Firmengelände mitten im Industriegebiet der Stadt 10 Klassenstufen.

Unsere Schulgemeinschaft fasst ca. 215 Schüler aus 150 Familien und beschäftigt 26 Mitarbeiter sowie weitere Honorarkräfte. Lehrpersonal, Schuleltern, Betreuungspersonen, Mitarbeiter der Verwaltung und musische sowie therapeutische Fachkräfte gestalten das Schulleben unserer Schüler und versuchen auf individuellen, oft ungewöhnlichen Wegen unseren Schultag zu leben. Wir beschreiten Wege anderen Lernens, haben kleine Klassen und entzerren den Lehrplan mit Atempausen, die unterschiedlichst angewandt werden.


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Unser Schul-Flyer

"Neuer Campus für Waldorfschule"
von Kirsten Astor
erschienen im Südkurier | 18.01.2023





Hier geht's zum Artikel:https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/so-sollen-die-neubauten-der-waldorfschule-aussehen;art372448,11434264

Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik organisiert den Bildungsprozess auf entwicklungsbezogenem (menschenkundlichem) Hintergrund. Bildung hat also auszugehen von den konkreten Alters- und Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen.

So ist auch die Konstanzer Waldorfschule eine Schule besonderer pädagogischer Prägung, die sich auf die menschenkundlichen Erkenntnisse Rudolf Steiners, dem Begründer der Waldorfpädagogik, stützt. Der daraus resultierende Lehrplan sieht eine breite Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler vor. Gleichrangig neben den klassischen Unterrichtsfächern wie Deutsch, Mathematik usw. stehen die künstlerisch handwerklichen Fächer, deren Bedeutung für die Entwicklung von Intelligenz und Kreativität inzwischen zweifelsfrei anerkannt ist. Die Entwicklung des ganzen Kindes steht im Mittelpunkt der schulischen Bemühungen. Das umfasst neben der intellektuellen auch die gefühlsmäßige und die soziale, neben der sprachlichen auch die motorische Entwicklung. Neben kognitiven und künstlerischen Fähigkeiten sollen die Schüler auch handwerklich-praktische Fähigkeiten ausbilden.  


Lehrplan und Abschlüsse

Unser Lehrplan ist somit ein auf dieser Erkenntnis beruhender Gesamtlehrplan von der ersten bis zur zwölften Klasse.

Der Handwerksunterricht nimmt hierbei über den Schultag hinweg besonderen Raum ein. Während jüngere Klassen in vertrauter Geborgenheit mit ihrem Klassenlehrer erste Annährungsversuche zu klassischen Handwerksbereichen versuchen, arbeiten ab Klasse 5 die Schüler regelmäßig im Garten, in der Holz- oder der Handarbeitswerkstatt. In den oberen Klassen intensiviert sich der praxisnahe Bezug zwischen den Fächern und verdichtet die Beziehungen unseres Fächerkanons miteinander. Fächerübergreifende Vorhaben, selbstständiges Lernen oder anspruchsvolle Projekte werden durch unser junges Team von Lehrern angeleitet und in Übereinklang mit unseren Schülern umgesetzt.

Die Waldorfschulzeit endet nach dem zwölften Schuljahr mit einem Portfolio, in dem die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe dokumentiert sind, unter denen neben den unterrichtlichen Leistungen besonders hervorzuheben sind die abgeleisteten Praktika (In der 9. Klasse in der Landwirtschaft, in der 10. Klasse in handwerklichen Betrieben und in der 11. Klasse in einer sozialen Einrichtung oder in der Industrie), die umfangreiche Jahresarbeit in der 12. Klasse und gegebenenfalls die künstlerischen Abschlüsse in Musik, der Eurythmie und in einem Theaterprojekt.

Handwerkliche Ausbildungen in mit der Schule kooperierenden Betrieben können im Einzelfall angeboten werden. Die Waldorfschule Konstanz ist dazu im Kontakt mit der Handwerkskammer. Modelle wie dies im Einzelnen aussehen könnte sind im Augenblick noch nicht erprobt.

In dem Moment, in dem die Regularien der staatlichen Prüfungen greifen, wird es schwer, die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wirklich so wie oben beschrieben in den Mittelpunkt zu stellen. Diese Erfahrungen machen unsere Oberstufenkollegen an den etablierten Waldorfschulen.

An unserer Schule können die Schülerinnen und Schüler auf der Grundlage des oben angedeuteten Lehrplanes in den Klassenstufen 10 bis 12 ein „certificate of steiner education“ (cse) erwerben und damit die Berechtigung zum Studium erlangen. Dies ist ein auf Deutschland zugeschnittener neuseeländischer Abschluss, der durch die Lissabonner Konvention (internationales Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung von Bildungsabschlüssen) als gleichwertig zum Abitur anerkannt werden muss. Das Verfahren ist durch eine deutsche Trägergesellschaft zertifiziert, die auch die Qualität der Angebote überprüft.
Die Schule befindet sich mit diesem Angebot in einer Pioniersituation. Damit verbundenen eventuellen Unsicherheiten begegnen wir, in dem wir durch eine geplante Kooperation mit der Überlinger Waldorfschule unseren Schülerinnen und Schülern anbieten, dort im dreizehnten Jahr auf jeden Fall noch das Abitur ablegen zu können.

Ein mittlerer staatlicher Abschluss ist in der 12. Klasse in der Form der Realschulabschlussprüfung möglich. Auf die Prüfung wird in Kursform vorbereitet. Die Hauptschulabschlussprüfung ist nach Vereinbarung mit den Elternhäusern und auf Empfehlung der Klassenkonferenzen in der 9. und 10. Klasse möglich.